Vom Recht auf den eigenen Tod: Die Geschichte des Suizids by Ursula Baumann

By Ursula Baumann

Die erste wissenschaftliche Darstellung der Geschichte der Selbsttötung vom 18. bis zum 20. Jahrhundert in Deutschland ist zugleich eine Synthese von Kultur-, Wissenschafts- und Sozialgeschichte. Im Zentrum steht die Frage nach dem Recht auf den eigenen Tod und nach dem Wert des Lebens; von hier aus ergibt sich ein Bezug zur aktuellen Debatte um Sterbehilfe und Euthanasie. Das Buch behandelt die Deutungen und die Realitäten der Selbsttötung vom letzten Drittel des 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erprobt wird ein transdisziplinärer Zugriff, der neben den Diskursen vor allem der Philosophie, Psychiatrie und Soziologie die oft verschütteten Lebensspuren von Suizidenten freilegt. Ihren Gegenwartsbezug findet die Geschichte des Suizids in den aktuellen bioethischen Kontroversen um Sterbehilfe.

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Archiv Frbg B2-1I1 Gen. I . 30 Die lange Dauerder kirchlichen Macht trale kirchliche Handlung wieder eingefuhrt, bei der die Beteiligung des Geistlichen eine entscheidende Rolle spielte59 . Was die »Beerdigung der Selbstmorder- betraf herrschte allerdings »unter den Evangelischen« mehr denn je »Zweifel und Zwiespalt- , wie der Berliner Theologe Carl Immanuel Nitzsch 1867 formulierte. «60 Umstritten blieben jedoch der Umgang mit dem Suizidenten und der theologische Sinn der kirchlichen Bestatrungv'.

Der Vorgang gewahrt nicht nur einen Einblick in die Rechrsverhaltnisse, sondern dariiber hinaus in die damals ubliche Berliner Begrabnispraxis, sowohl bei den Juden als auch bei den - hauptsachlich protesrantischen - Christen. Unter Bezugnahme auf den einschlagigen Paragraphen des ALR legten die Aloesten dar, daB es in der Gemeinde ein Unbehagen bei der Vorstellung gabe, die Leichen von Suizidenten in der Reihe neben den eines narurlichen Todes Gestorbenen beizuserzen . Man wolle daher »fiir Selbsrmorder, wie dies auch in frUheren Zeiten geschehen ist, eine besondere Flache auf dem Begrabnisplatze- anweisen; nicht zuletzt verspreche man sich von dieser MaBnahme, »die Lebenden von den Handlungen des Selbstmordes abzuhalten und die Sittlichkeic zu bewahren«44.

V. A. v, Fircks, Berlin 1879, 100. Alexander v. Oe tringen, D ie Moralsratistik in ihrer Bedeutung rur eine Sozialerhik, Erlangen 1882 (3. ), exx. Preussiscbe Statistik LXIII. 1880, Berlin 1882, XI: Die Bevolkerung hat sich in diesem Zeitraum von 13 Millionen auf iiber 27 Millionen mehr als verdoppelr. Zur Diskussion der Zahlen s. Kap. 5. 32 Die lange Dauerderkirch/ichen Macht chen als konflikthaft erlebt66 . Durch die neue Gesetzeslage, die divergierenden Praktiken in der Landeskirche und nicht zuletzt den EinfluB medizinischer und psychiatrischer Konzepte sah daher auch die oberste preuBische Kirchenbehorde in Berlin die Norwendigkeir , zu einer einheitlichen Regelung der Materie zu kommen.

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