Fürchte Dich Nicht: Persönliches und Politisches aus mehr by Marie-Elisabeth Lüders

By Marie-Elisabeth Lüders

as hier zu berichten versucht wird, ist, used to be die höchste Kraft mich tun oder W auch nur versuchen ließ. Auch wenn wir noch so sicher glauben, mit und in unserem Werk über die Stunde hinaus zu leben, ständig entgleitet unser Tun unseren Händen. Millionen Unbekannter haben mitgearbeitet an dem, was once wir scheinbar aus eigener Kraft geschaffen haben. Millionen gehen den gleichen Weg. - Die länge und Breite unseres Weges ist vorgezeichnet. Täglich legen wir mit unserem Tun ein Stück dieses Weges zurück, der ausgelöscht werden wird, wenn das »Ich« sich erfüllt hat und endlich in das große unergründliche Wunder wieder eingeht, aus dem es kam und niemals wiederkehrt. Erst wenn guy Rechenschaft ablegt, erkennt guy den Abstand zwischen der gestell­ ten Aufgabe und ihrer Erfüllung - in vielem eine wenig ruhmreiche Bilanz. Aber es soll trotzdem versucht werden. läßt sich aus nächtlichen Träumen lernen, ist die Erinnerung untrüglich? - Zwei Träume sind mir nicht nur in der Erinnerung geblieben, sondern kehren auch heute noch immer wieder. Der eine endet mit Schrecken, weil ich eine Stufe verfehlte und die Treppe hinunterstürzte. Der andere Traum ist um so schöner. Ich machte ein paar kräftige Schwimmbewegungen, mit denen ich mich vom Boden löste und bis unter die Decke zwischen brennenden leuchtern hinschwebte. Es conflict - nein, es ist auch heute noch - ein herrliches Gefühl, die ewigen Zweifel der anderen zu besie­ gen, die mit Sicherheit das Mißlingen des Fluges und den Absturz prophezeiten.

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Den mehr als einstündigen Rückweg legten wir immer zu Fuß zurück, mit zwei Unterbrechungen. Die erste galt dem alten Museum, in dem wir die Neuerwerbungen und immer wieder die uns besonders vertrauten Gemälde und herrlichen Renaissance-Kunstwerke betrachteten. Hier wußten wir von Hause aus gut Bescheid. Dann schlenderten wir die ganze Friedrichstraße hinunter, in dem Gefühl absoluter Selbständigkeit, und landeten zur zweiten Unterbrechung in der Konditorei Hillbrich in der Leipziger Straße. Die herannahende Einsegnung machte uns immer größere Sorgen, so daß wir den Gedanken erwogen, von der Konfirmation zurückzutreten.

Ich wurde der »Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur« (später Zentrale für private Fürsorge genannt) zugewiesen, die in einem Quergebäude Unter den Linden untergebracht war. Die Leitung hatten Max Levi und Luise Roloff. Die Gesellschaft 47 bearbeitete vornehmlich die vielen Bittgesuche, die ihr von großen Berliner Firmen und zahlreichen wohlhabenden Familien überwiesen wurden. Hier war ich in den Händen zweier Menschen, die nicht nur von angeborenem sozialem Bewußtsein erfüllt waren, sondern ihr tiefes menschliches Mitgefühl für die Notleidenden auch mit einer systematisch bestimmten Arbeitsweise verbanden.

Wie andere junge Menschen strebte auch ich von Hause fort, um dem ewigen Kreislauf des Lebens einer »höheren Tochter« zu entgehen. Annoncen in »Familienblättern«, wie z. B. dem »Daheim« oder der »Gartenlaube«, wurden studiert, und ich schrieb an zahlreiche Stellen auf Gütern - natürlich ohne Wissen meiner Eltern. Der Erfolg war begreiflicherweise negativ, da mir die Ausbildung und Erfahrung auf schulischem Gebiet fehlten. Unter den Annoncen befand sich auch die Anforderung eines bekannten Weimarer Pensionats, von Else von Prinz, zur Beaufsichtigung von Backfischen und zum Unterricht in deutscher Sprache für verschiedene Ausländerinnen.

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