
By Annett Schulze
Erinnerungen sind individuell, kollektiv und Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Ausgewählte Erinnerungen sollen an staatlich geförderten Orten u. a. nationale Zugehörigkeit produzieren. Als Repräsentationen von Macht sind sie zudem umstritten. Annett Schulze zeigt, wie an vier bedeutsamen Erinnerungsorten ein national-kulturelles Funktionsgedächtnis im Südafrika nach der Apartheid hergestellt wird. Nach dem Ende des Apartheidstaates und mit den ersten freien Wahlen im Jahr 1994 änderten sich die Machtverhältnisse und damit die Erinnerungspolitiken. was once offiziell erinnert wird, ist konflikthaft; welches Wissen auf den musealen Agenden Anerkennung findet und welches Wissen nur in bestimmten Räumen sagbar ist, ebenfalls. Denn sowohl Nation-Building-Prozesse als auch Erinnerungsräume sind von Hegemonie und Dissidenz durchzogen, denen Widersprüche inhärent sind. Diese Widersprüche, so die Hauptthese, ermöglichen jedoch erst ein Widersprechen.
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Welche Erzählungen werden als historisches Wissen produziert und wie geordnet? Freedom Park und das Apartheid Museum waren im Gegensatz zum Robben Island Museum und Constitution Hill keine Gefängnisorte, an denen Verbrechen während der Apartheid begangen wurden. Letztere sind Erinnerungsorte, 88 89 Foucault, Michel. "Von anderen Räumen," Raumtheorie. Gnmdlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschajten. Hg. rörg Dünne, Stephan Günzel. : Suhrkamp, 2006 (1967). S. 320. Vgl. Foucault, Michel. Die Heterotopkn.
Die Heterotopkn. Der utopische Körper: Zwei Rodiovorträge. : Sulnkamp. 2005 (1966). Konstruktionsprozesse nationaler Agenden der Erinnerung 45 die historisch traumatische Orte gewesen waren und nun als Erinnerungsort fiir die Bürger und Bürgerinnen des ,neuen' Südafrikas rekonstruiert werden, sowohl fiir die Täter und Täterinnen als auch fiir die Opfer. Für die Überlebenden bedeutet Erinnerung die mögliche Verarbeitung erlittenen Unrechts und eine Vergegenwärtigung traumatischer Erfahrungen. Für die Täter und Täterinnen eröffnet sich die Möglichkeit, die eigene Beteiligung an Verbrechen oder aber ihre Teilhabe an einem rassistischen Unterdrückungssystem zu reflektieren, Verantwortung einzugestehen und ihre Position in der Gesellschaft des heutigen Südafrikas als Konsequenz dieser Auseinandersetzung neu zu bestimmen.
Hg. Wolfgang Gippert, Petra Götte, Elke Kleinau. Bie- 87 Vgl. Lorenz, Claudia. Atmosphäre. Eine praktische Annähenmg an den ästhetischen Begriff Gernot Bömnes am Beispiel des Museums für Moderne Kunst Frankfurt am Main. 1999. URL: lefeld: transcript, 2008. S. 30. 2010). S. 3ff. "" Der Alltagsort Museum birgt Alltagspraxen und Gegenorte zum Alltag zugleich (vgl. Kap. 1). An ihm entstehen in Relation zur temporären Ordnung heterotope Erinnerungsräume, die sowohl Vergangenes als auch Zukünftiges in der Gegenwart verbinden.