Der männliche Habitus: Band 2: Männerforschung und by Holger Brandes

By Holger Brandes

Der männliche Habitus als in den Körper eingeschriebene soziale Praxis ist der Schlüssel zum Verständnis männlicher Identität und Verhaltensweisen. Als Beitrag zur Männerforschung und Männerpolitik untersucht das Buch Männlichkeiten abhängig von Kultur, Milieu und iteration. Dieser zweite Band ergänzt Band I, der sich Männergruppen und männlicher Identität widmet, um die Themenfelder Männerforschung und Männerpolitik. Ausgehend vom Habituskonzept Pierre Bourdieus und neueren Diskussionen in der Männerforschung begründet der Autor eine theoretische Sicht von Männlichkeit als Produkt sozialer Praxis. Dabei eröffnet die Kategorie des "männlichen Habitus" eine Perspektive, die Körperlichkeit und Gesellschaftlichkeit sowie Individualität und Kollektivität verbindet. Kultur-, milieu- und generationsspezifische Formungen von Männlichkeit werden ausgeleuchtet und in den Kontext der Frage nach den Möglichkeiten der Veränderung männlichen Verhaltens gestellt. Damit eröffnet sich eine neue Sicht auf Männerpolitik als Teil von Gender-Mainstreaming und Geschlechterdemokratie.

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Aus Sicht eines solchermaßen dynamischen Verständnisses von Geschlechtsidentität ist die subjektive Welt der Phantasien und Wünsche, Ängste und Abwehrmechanismen, Symbole und Bilder nicht eine Welt neben der der intersubjektiven Verhältnisse, der Kommunikation und Interaktion, sondern unmittelbar Teil und Ausdruck dieser scheinbar "äußeren" Relationen. Das Haupthindemis, um dyn interpsychischen Charakter der intrapsychischen Prozesse zu begreifen, liegt darin, dass wir gewohnt sind und für die Psychoanalyse gilt dies ganz besonders -, die Körperlichkeit als Basis der Individualität des Einzelnen in erster Linie biologisch zu verstehen und nicht in ihrer Gesellschaftlichkeit wahrzunehmen.

Dies untersucht die Temperamentsforschung, wobei man in Rechnung stellen kann, dass diese Forschungsrichtung grundsätzlich dazu neigt, frühkindliche Verhaltensmerkmale als "angeboren" zu interpretieren. Insofern unterliegt sie kaum dem Verdacht, soziale Prägungsfaktoren zu hoch zu bewerten. Bezogen auf geschlechtsspezifische Unterschiede ergaben die Untersuchungen der Temperamentsforschung aber, dass es besonders in den ersten Lebensjahren keine Hinweise auf anlagebedingte Geschlechtsunterschiede gibt.

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